Auf den Prochenberg – die Zweite
Zum zweiten Mal erklimmen wir den Prochenberg. Diesmal führt unsere Route jedoch über die Haselsteinerwand und mit der Schmiedemeile als kulturellem Highlight im Abstieg. Die Wandertour erstreckt sich über 12 km & 700 hm rund um Ybbsitz.
Keine spontanen Abkürzungen
Nach unserer ersten, etwas abenteuerlichen Besteigung wollten wir es diesmal besser machen. Bei traumhaftem Wetter starteten wir am frühen Nachmittag vom Kirchenplatz in Ybbsitz – perfekt gerüstet mit Wanderschuhen und Stöcken. Heute wählte ich die Route, damit es keine spontanen „Abkürzungen“ (die beim letzten Mal zu einer ungewollt langen Tour führten) gab. Unser Ziel: der Rundwanderweg über die Haselsteinermauer, zur Prochenberghütte und über Mitterlehen und Prollingtal zurück.

Start in Ybbsitz
Gleich zu Beginn marschieren wir motiviert auf dem Wanderweg Nr. 33/34 Richtung Haselsteinerhof. Am Ortsende begrüßt uns eine mächtige Solitär-Linde – der perfekte Platz für das erste Selfie. Kurz darauf öffnet sich der Blick auf die beeindruckende Haselsteinerwand mit Gipfelkreuz. Am Hof selbst bestaune ich den riesigen Birnbaumspalier, dessen Äste fast bis zur Dachrinne reichen. Ein so mächtiger und schöner Spalierbaum ist eine echte Rarität.
Durch Wald und Wiesen
Links hinter dem Hof führt ein idyllischer Weideweg direkt in den Wald. Am Waldrand begegnet uns eine weiß-getigerte Katze, die scheinbar ebenfalls gerne wandert. Der Aufstieg durch den Wald ist im September besonders stimmungsvoll – ein Naturerlebnis voller Ruhe und Kraft. Das Haselstein-Gipfelkreuz verpassen wir zwar (mein Mann war wie so oft schon 50 Meter voraus), dafür entschädigt mich ein Felsvorsprung mit einem traumhaften Blick auf Ybbsitz.
Der 360° Panoramablick
Von Ferne hören wir Blasmusik – die Landjugend feiert am „Modelsberg“ ihr Bergfest. So verlockend das klingt, unser Ziel bleibt der Prochenberg. Nach einem flotten Anstieg erreichen wir um etwa 16 Uhr die Prochenberghütte. Zwei erfrischende Durstlöscher füllen rasch unsere Energiespeicher auf. Danach kraxeln wir noch auf den Aussichtsturm: der 360°-Panoramablick ist spektakulär! Von hier reicht die Sicht vom Schneeberg bis zur tschechischen Grenze und sogar bis zum Dachstein. Ein Abstecher zum Gipfelkreuz am Kreuzkogel mit Eintrag ins Buch, rundet das Gipfelerlebnis ab. Für den Rückweg wählen wir den Weg Nr. 34/06 über Mitterlehen – ganz schön steil! Hier sind die Stöcke eine echte Hilfe. Vorbei an neugierigen Kälbern und einem Fischteich, erreichen wir wieder die Straße Richtung Prollingtal.
Die Schmiedemeile
Die letzten Kilometer führen entlang der mittlerweile bekannten Schmiedemeile. Kunst, Kultur und Handwerk gehen hier eine einmalige Verbindung ein. Die schmucken, liebevoll renovierten Häuschen, gepaart mit Schmiedekunstwerken entlang des rauschenden Prollingbaches ist wirklich einzigartig. Wer zum ersten Mal hier ist, sollte unbedingt eine Stunde zusätzlich einplanen, um die Werke aus Eisen in Ruhe zu bestaunen. Unser persönliches Highlight ist jedes Mal die Begehung der Erlebnisbrücken mit den imposanten Wasserfällen vor dem Hammerwerk Eybl – bevor es zurück zum Kirchenplatz nach Ybbsitz geht.
Unser Eindruck
Die zweite Wanderung auf den Prochenberg war für uns deutlich schöner und abwechslungsreicher als die erste. Der Mix aus Natur, Ausblicken und Kultur macht diesen Rundweg zu einem echten Erlebnis. Besonders der Abschluss entlang der Schmiedemeile ist die Krönung des Tages. Die Tour „Auf den Prochenberg“ ist wirklich sehr empfehlenswert
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Fotocredits: Das Schloss an der Eisenstrasse