Handwerk mit einer Prise Kunst - Interview mit Laszlo Darci
Im Schloss an der Eisenstrasse hat Laszlo Darci den Weg vom Frühstückskoch bis zum Küchenchef gemeistert – mit Leidenschaft, Ausdauer und einem tief verwurzelten Familiensinn.
Seit drei Jahren lebt der gebürtige Ukrainer mit ungarischen Wurzeln mit seiner Familie in Waidhofen an der Ybbs – und seit einem Jahr trägt er die kulinarische Verantwortung im Schlosshotel. Im Interview erzählt er von seiner Liebe zum Handwerk, den besonderen Herausforderungen in der Küche und seinen persönlichen Träumen.
„ICH BIN SCHON EIN WENIG STOLZ, WENN ICH ZURÜCKBLICKE.“
Lieber Laszlo, du bist seit drei Jahren Teil unseres Teams – wie hat sich deine Reise hier im Schloss entwickelt?
„Ich bin nun schon seit 3 Jahren im Schlosshotel – gemeinsam mit meiner Familie in Waidhofen an der Ybbs. Gestartet habe ich als Chef de Partie, heute leite ich das Küchenteam. Wenn ich auf das letzte Jahr zurückblicke, bin ich schon ein wenig stolz, wie viel wir gemeinsam geschafft haben.“
KOCHEN IST FÜR LASZLO WEIT MEHR ALS NUR EIN BERUF
„Ich koche einfach sehr gerne. Für mich ist es ein wunderschönes Handwerk – und beim Anrichten auch ein bisschen Kunst. Ich überlege mir schon vorher: Wie soll der Teller aussehen? Meine Eltern haben immer gut gekocht, vielleicht hat mich das inspiriert.“
VON DER UKRAINE INS MOSTVIERTEL
Laszlo stammt aus dem Südwesten der Ukraine, gehört dort zur ungarischen Minderheit und lebte später in Budapest. Gemeinsam mit seiner Frau führte ihn der Weg nach Deutschland und schließlich nach Österreich:
„2021 bin ich mit meiner Frau nach Österreich gekommen. Es war für uns klar: Meine Familie muss immer bei mir sein. Auch wenn der Start nicht leicht war – neue Wohnung, neuer Job, oft wechselndes Küchenteam – wir haben durchgehalten. Heute fühle ich mich in Waidhofen sehr wohl. Es ist eine hübsche kleine Stadt, und ich hoffe, dass wir irgendwann ein kleines Häuschen mit Garten finden.“
REGIONALITÄT & TEAMGEIST IN DER KÜCHE
Besonders stolz ist Laszlo auf die Entwicklung seines Teams:
„Der Schritt in die Küchenleitung war ein großer Lernprozess: Eine hohe Koch-Qualität zu halten, die Wirtschaftlichkeit zu beachten und gleichzeitig ein stabiles, harmonisches Team aufzubauen. Heute macht es wirklich Freude, gemeinsam zu kochen und Spaß bei der Arbeit zu haben.“
SEINE LEIDENSCHAFT FÜR REGIONALE PRODUKTE IST GROSS
„Ich liebe den Birnenrohschinken aus Hohenlehen – er ist wirklich etwas Besonderes. Und Mostviertler Schafkäse passt für mich perfekt zu vielen Vorspeisen, weil er so leicht und zart ist. Auch unser Bio Frühstück mit den vielen Mostviertler Spezialitäten macht mir Freude, da musste ich anfangs viele regionale Produkte erst mal kennen lernen.“
Und er denkt schon weiter: „Die Kombination aus ungarischen und österreichischen Gerichten möchte ich noch mehr entwickeln. Ich bin sicher, da entstehen spannende Fusionen.“
GENUSSMOMENTE & PRIVATE TRÄUME
Privat kocht Laszlo am liebsten für Familie und Freunde:
„Mit meinem Sous Chef und guten Freund Dominik habe ich zuhause schon ein echtes Bogrács, also ein Kesselgulasch, im Garten gekocht. Dazu ein gutes Bier – das sind für mich Glücksmomente. Und natürlich nebenbei im Garten noch Fußballspielen mit meiner kleinen Tochter Aurora, die jetzt vier Jahre alt ist. Irgendwann möchte ich mir ein kleines Häuschen mit Garten leisten können. Und mein zweiter Traum ist es, mit unserem Team eine Haube zu erkochen. Ich glaube, wir sind auf einem sehr guten Weg dorthin.“
FAZIT
Mit Leidenschaft fürs Kochen, Liebe zur Region und einem starken Familiensinn prägt Laszlo Darci die Küche im Schloss an der Eisenstrasse. Und er beweist: Gute Kulinarik braucht nicht nur Können, sondern auch Herz.
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Fotocredits: Dominik Stixenberger